Kolumne BZ 04.02.2016 – Die Energiewende ist gut!

Niemand behauptet, dass die geplante Biogut-Vergärungsanlage im Steinbruch an der Kayhstraße ohne jedes Problem ist, jedoch scheint dieser Standort den Freien Wählern als sehr geeignet. Hier nochmals unsere Abwägung:

Die Umlenkung eines Teils der Müll- und Abfuhrfahrzeuge von anderen Straßen im Kreis auf Bietigheim-Bissingen ist tatsächlich vorhanden und soll auch hier nicht schöngeredet werden. Fakt ist aber: Es ist eine Umlenkung, das heißt Müll und Kompost werden auch jetzt schon transportiert, auch durch und aus Bietigheim-Bissingen. Die Freien Wähler waren auch deshalb gegen den Standort beim Waldhof, weil Fahrzeuge dann vermehrt durch die Stadt gefahren wären. Beim Standort Steinbruch kann die Umgehungsstraße genutzt werden.

Ute Epple

Ute Epple

Die immer wieder bemühte Geruchsthematik ist eher zu vernachlässigen. Das zeigen Gutachten und davon konnten wir uns beim Besuch des Werkes in Freudenstadt überzeugen.

Ein Punkt, der uns in der Diskussion tatsächlich viel Mühe machte, war der Fremdstoffeintrag auf den Feldern. Hierzu müssen wir uns auf die Gutachten verlassen, die uns vorliegen und den erwarteten Eintrag als tolerierbar einstufen. Außerdem gilt, dass bereits jetzt aus Biomüll Kompost gewonnen wird, der auch nicht ohne Fremdstoffe ist und dass jede und jeder mithelfen kann, diesen Fremdstoffeintrag zu minimieren, indem wir dafür sorgen, dass in der Biotonne auch nur Biomüll landet, sonst nichts.

Der Haken am bisherigen Verfahren: Es wird keine Energie verwertet. Dies soll nun geschehen und deshalb kann die Anlage nicht irgendwo „ganz weit weg“ gebaut werden, sondern in der Nähe der Abnahmestellen für Wärme und Energie.

Jenen, die behaupten, die Entscheidungsfindung sei intransparent abgelaufen, möchte ich entgegnen: Neben der Berichterstattung, auch in dieser Zeitung, gibt es die Möglichkeit, sich die Sitzungsunterlagen des Gemeinderats auf der städtischen Homepage anzuschauen oder in der Stadtbücherei einzusehen. Die Tagesordnungen werden per Zeitungsanzeigen rechtzeitig bekannt gegeben. Gemeinderatssitzungen sind größtenteils öffentlich und zwischenzeitlich gibt es auch eine Homepage des Betreiberkonsortiums. Das Angebot zu nutzen, ist Sache jedes Einzelnen.

Angeführt wird auch, der Gemeinderat würde die Chance vertun, ein Naherholungsgebiet im Steinbruch einzurichten. Es ist uns gewiss nicht leicht gefallen, diese Ideen zu den Akten zu legen. Geholfen hat uns dabei, dass ein bereits vorhandener Naherholungsbereich in Bissingen beim Rotenackerwald durch die Verlegung des Häckselplatzes deutlich aufgewertet wird. Der Verkehr wird nun ein Stück weiter die Straße hinunter zum Steinbruch rollen, nicht mehr die Feld- und Spazierwege belasten. Damit kann am Seewäldle endlich Ruhe einkehren.