Kolumne BZ: 24.07.2014 – Nachhaltiges Flächenmanagement für unsere Stadt

Nachhaltiges Flächenmanagement für unsere Stadt – und alle sprechen darüber. Während zu Beginn der Industrialisierung die Landwirtschaft im Vordergrund stand, wurde diese durch das produzierende Gewerbe abgelöst. Heute dominiert mit zunehmender Tendenz der Dienstleistungssektor. Unabhängig der Art von Gewerbe wird immer mehr Grünfläche von Ackerland in Gewerbe- und Wohngebiete umgewandelt. Händeringend werden in der Region Stuttgart Flächen für weitere Gewerbegebiete gesucht, was jüngst bei der Gemeinderatssitzung auch in Bietigheim-Bissingen zu kontroversen Diskussionen geführt hat. Wie wir auch in vielen anderen Städten erleben, werden die Gewerbegebiete dem Flächenschutz kritisch gegenüber gestellt.

Da wir für viele Junge – aber auch für ältere Menschen – eine attraktive Stadt sind, wächst unsere Einwohnerzahl ständig. Das Angebot in der Kleinkindbetreuung, das vielfältige Schulsystem, die kulturellen Angebote, die ärztliche Versorgung, barrierefreie Wohnungen und nicht zu vergessen die vielen Freizeit- und Sportmöglichkeiten tragen einen wichtigen Teil dazu bei. Nicht nur für die Bewohner der Stadt Bietigheim-Bissingen, sondern auch für das Umland können wir zusätzlich eine Vielzahl von unterschiedlichen Arbeitsplätzen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen.

Dies stellt die Stadtverwaltung und die Gemeinderäte in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Wo wollen wir mit unserer Stadtentwicklung hin? Wo sind die Grenzen des Wachstums? Wie viele Flächen wollen wir noch versiegeln? Wo bleiben die landwirtschaftlichen Nutzflächen beziehungsweise die Naherholungsgebiete für unsere Einwohner?

Wollen wir noch mehr Industrie? Daraus abgeleitet brauchen wir noch mehr Wohnraum – dieser muss natürlich auch bezahlbar sein. Zuwachs bedeutet auch Zunahme der Infrastruktur! Wie gehen wir mit der stetig wachsenden Verkehrsbelastung um? Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf die Natur und Umwelt?

Diesen Fragen müssen wir uns heute und in den nächsten Jahren dringend stellen und versuchen ein Gleichgewicht zwischen Natur und einer weiteren Flächenversieglung zu finden. Wie lebenswert soll Bietigheim-Bissingen und seine Umgebung für uns und unsere Kinder in Zukunft sein?

 


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