Kolumne BZ 07.05.2015 – Infrastruktur: Öffentlicher Nahverkehr

Die Stadt Bietigheim-Bissingen wächst immer mehr. Es entstehen mehr Arbeitsplätze und mehr Wohnraum. Der Individualverkehr nimmt immer mehr zu. Gleichzeitig beschäftigt uns alle auch der ständig steigende Parkplatzdruck.

Der öffentliche Nahverkehr sowie die alternativen Verkehrsmöglichkeiten müssen den sich ständig veränderten Ansprüchen der Bevölkerung gerecht werden.

Für einen attraktiven und bedarfsgerechten ÖPNV der Zukunft gibt es kein Patentrezept – für jede Region muss maßgeschneidert auf ihre individuellen Gegebenheiten ein System gefunden werden. Hier müssen die Bürger der Stadt, die Kommunen sowie die ortsansässigen Unternehmer weiterhin eng und innovativ zusammenarbeiten um nach individuellen Lösungen suchen. Wie ein solches Konzept aussehen kann, können wir beim Zweckverband Eichwald sehen – hier wurden frühzeitig der ÖPNV sowie die Anbindungen an den überregionalen Verkehr mit den Arbeitszeiten der ortsansässigen Firmen abgestimmt.

Ein abgestuftes Konzept aus einer Kombination von klassischem sowie angepasstem Linienverkehr würde den ÖPNV in unserer Stadt prägen. So lesen wir in der Zeitung von unseren Nachbargemeinden über den Einsatz von Kleinbussen. Dies wäre eine Möglichkeit auch unsere Teilorte besser – an die Innenstadt sowie an den nachgelagerten Ergänzungsverkehr anzubinden. Direktbuslinien wären für die Vielzahl unserer Berufspendler, aber auch für die Menschen, die unsere schöne Stadt zum Einkaufen nutzen, von großem Vorteil.

Die Mobilität in unserer Stadt sollte sich nicht nur auf den ÖPNV begrenzen – auch Alternativen sollten miteingebunden werden. Hierzu sollte die Vermarktung der Pedelec-Station am Bahnhof auf den Prüfstein, aber auch über die Möglichkeiten des Carsharing sollten die Bürger der Stadt nachdenken. Bei der Vielzahl von Veranstaltungen in unserer Stadt könnten Sammeltaxi zum Zug kommen.

Auch der neuerliche Trend mit den E-Bikes wird einen wichtigen Teil zur individuellen Fortbewegung innerhalb der Stadt beitragen.

Wichtig zu diesem Thema erscheint mir aber auch, inwieweit wir uns als Bürger der Stadt auf die Veränderungen der Mobilität einlassen können oder wollen. Mir stellt sich die Frage: Wie wichtig ist uns die vermeintliche Flexibilität mit dem Pkw? Was kann jeder von uns zur Entlastung auf den Straßen und dadurch natürlich auch auf den Parkplatzdruck beitragen? Können wir uns autofreie Wohngebiete vorstellen? Muss jedes Familienmitglied einen Pkw besitzen? Um das Thema nachhaltig zu verfolgen, sind wir gefordert uns in regelmäßigen Abständen damit zu beschäftigen.