Kolumne BZ: 05.06.2014 – Kommunalwahl – eine Nachlese

Vor gut zehn Tagen sind 46,12 Prozent der wahlberechtigten Bürger unserer schönen Kommune an die Urnen gegangen, um ihren politischen Willen kundzutun. Ein Interpretationsversuch: Frauen wählen nicht unbedingt Frauen! Männer tun dies wohl auch nicht. Trotz vieler Anstrengungen aller Gruppierungen, der Political Correctness gerecht zu werden, wurden Frauen nur unzureichend, ausgehend vom Bevölkerungsproporz, mit Kreuzchen oder Zahlen hinter ihrem Namen von den WählerInnen bedacht. Der Anteil weiblicher Gemeinderätinnen sank auf unter 25 Prozent.

Bei der Klientelpolitik dazugelernt haben offensichtlich die jungen Erwachsenen. Endlich darf ich die schwere Bürde des jüngsten (oder fast jüngsten) Gemeinderats an wirklich jüngere, an junge Kräfte weitergeben. Nach 15 Jahren mit 44 Jahren! Gut gemacht, junge Wähler, gut gemacht, junge Neu-Gemeinderätinnen! Tabea, Ines – Feuer frei!

Was gabs sonst noch: Die SPD verfügt über keinen Torwart mehr. Die CDU verschießt einen Elfer ohne Torwart. Die Orts-FDP wird von der eigenen Partei gefoult. Die GAL versenkt den Steilpass der Landes-Sonnenblume Kretschmann zum fünften Sitz volley, und die Freien Wähler gewinnen mit viel Power und etwas Glück in der Verlängerung! „CR“7 Sitze!

Was erwartet uns nun die nächsten fünf Jahre? Was erwarten die Wähler von den Gewählten? Worum geht es? Tatsächlich: Es geht diesmal nicht um die Wurst! Es geht auch nicht um Brezeln und Wein! Erstaunlich, es geht – ums Geld! Von dem haben wir manchmal sehr viel und manchmal sehr viel zu wenig. Es geht darum, eine Balance zu finden zwischen Kindertageserziehungsneubau, Ballsporthallenneubau, Seniorentreffpunktneubau, Ganztages-Gemeinschaftsschulenneubau und deren Folgekosten. Ein folgenschwerer Prozess ist in Gang gekommen. Es ist die Pflicht der betroffenen Interessensgruppen, ihre Anliegen zu formulieren und pointiert vorzutragen. Gleichzeitig ist es die Aufgabe der gewählten Gemeinderäte, das Wohl des Ganzen im Blick zu behalten, die Entscheidungen zum Wohle aller zu treffen.

Ich wünsche uns allen gewählten Mitgliedern des neuen Gemeinderates, dass wir diese Entscheidungen vorurteilsfrei, mit freiem Geist und freiem Verstand treffen. Ich wünsche allen eine – FREIE WAHL!